Rathenow. Man kann ihn klassisch mit Schinken oder Schnitzel genießen.
Oder einfach mit zerlassener Butter. Und es gibt noch viel mehr Variationen, um Spargel zu genießen. Möglichkeiten dafür wird es in den kommenden Wochen reichlich geben. Genießer müssen nun nicht mehr auf die edlen Gemüsestangen aus havelländischem Boden warten. Der lange Winter mit frostigen Temperaturen im März hat ihnen ja auch schon genug Geduld abverlangt. Zwölf Grad Erdwärme benötigt der Spargel an seiner Pflanze, rund 40 Zentimeter tief in der Erde, damit er zu wachsen beginnt. Das sonnige
Frühlingswetter und weiße Tunnelfolie haben in den vergangenen Tagen für ausreichend Wärme in den Erdwällen gesorgt. Der Spargel sprießt zwar noch
nicht in vollen Zügen. „Aber er wächst und so stoßen die ersten Spargelköpfe nun aus den Erdwällen“, sagt Gabriele Feiler vom Spargelhof Spaatz. Und so hat in Spaatz am Freitag die Spargelsaison begonnen. Uwe Feiler, der Ehemann der Chefin und Abgeordneter im Deutschen Bundestag, hat gestern gemeinsam mit seinem Kollegen Sebastian Steineke und dem Vizepräsidenten des Brandenburger Landtages, Dieter Dombrowski, (alle
CDU), zum Saisonauftakt den ersten Spargel geerntet. „Der Spargel hat eine gute Qualität“, urteilt Dieter Dombrowski, nachdem er die ersten Stangen gestochen hat. Spaatz gehört zum Wahlkreis von Sebastian Steineke. Ihm ist wichtig, dass der Spargel im Naturpark Westhavelland geerntet und in der
Region vermarktet wird. Bei gutem Frühlingswetter werden die weißen
Stangen in nächster Zeit täglich bis zu sieben Zentimeter wachsen. „Nächste Woche dürfte der Spargel richtig wachsen“, ist Gabriele Feiler zuversichtlich.
Dann wird der Spargelhof Spaatz auch seine Verkaufsstände in Rathenow,
Premnitz, Rhinow und Dallgow öffnen. Zunächst wird der Spargel im Hofladen in Spaatz verkauft. Zudem beliefert das Unternehmen rund 20 Gaststätten in der Region mit Spargel. Eine Prognose, wie die Saison wird, möchte Gabriele Feiler noch nicht wagen. „Jedes Jahr ist anders und der Ernteverlauf ist vor allem auch vom Wetter abhängig“, sagt sie. Uwe Feiler ist optimistisch und
rechnet mit einer ordentlichen Saison. „Etwa 30 Tonnen sollten am 24. Juni zum Saisonabschluss schon in den Ertragsbüchern des Spargelhofes stehen“, meint er, und das wäre dann ein gutes Jahr. In Spaatz wird seit mittlerweile
27 Jahren Spargel angebaut. 2018 wächst das Edelgemüse auf insgesamt
6,4 Hektar. Geerntet wird in den kommenden Wochen zunächst eine frühe Spargelsorte, von einem 2,6 Hektar großen Feld. Die Folie über den Erdwällen sichert dem Hof eine frühere und vom Wetter unabhängigere Ernte. 25 Mitarbeiter sind mit dem Spargel beschäftigt. Neun Saisonarbeiter aus Polen erledigen, wie schon in den Vorjahren, die Arbeit auf dem Feld. Maschinen – Spargelspinnen genannt – erleichtern das Aufdecken der Folie, um die Stangen stechen zu können. Auch die Arbeit auf dem Hof wird
zunehmend maschinell erledigt. Dafür sorgen Automaten, mit denen der Spargel sortiert und auf Kundenwunsch geschält wird. Auf 2,2 Hektar wurde zuletzt neuer Spargel gepflanzt, der in drei Jahren geerntet werden kann. Darunter erstmals auch 2200 Pflanzen Grüner Spargel.